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 Morgan
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Le Charme (Burgund)


erstellt: 6.1.2009

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Sonntag morgen, 6.38 Uhr, Sommer, Sonne, Morgenstille.

Morgan öffnete die Lider, Licht fiel in seine Augen, der Blick wandte sich zum Fenster. Über den Hügeln im Hintergrund Morgenröte, erste Strahlen der Sonne. Vor dem Fenster, auf der Terrasse, die Hortensie im Terracottakübel, daneben der Wacholder im Holzkasten.

Langsam erwachten Morgans Gedanken. Er erinnerte sich an den Vorabend. Lange hatte er vor dem Computer im Wohnzimmer gesessen und via Datenleitung Arbeiten an den Rechnern seines Arbeitgebers ausgeführt. Morgan war Softwareingenieur.

Er schwang die Beine aus dem Bett und erhob sich. Plötzlich spürte er ein Schwindelgefühl und fiel zurück aufs Bett. Sein Kopf war leer, unheimliche Stille.

"Hallo" erklang es. Morgans Körperhaare stellten sich auf, der ganze Körper war elektrisiert. Voller Schrecken blickte er sich im Schlafzimmer um. Niemand.

"Hallo, bleib ganz ruhig, niemand tut Dir etwas". Morgan konnte es nicht fassen. In seinem Kopf ertönte eine Stimme, ohne dass jemand in der Nähe war. Hatte er gestern abend vergessen, den Radio oder Fernseher auszuschalten?

Er sprang auf und schaute in den Kleiderschrank, dann ging er in den kleinen Flur, der sein Schlafzimmer mit dem Rest der Wohnung verband und von dem aus ein Tür ins Bad führte. Auch hier war niemand. Im Wohnzimmer auch nichts. Morgan entschloß sich, an eine Halluzination zu glauben und ging zur ins Wohnzimmer integrierten Küchenzeile. Mit der Espressomaschine bereitete er sich einen starken Kaffe und setzte sich an den Tresen, der Küchenzeile und Wohnzimmer verband. Als er die Tasse zum Mund führte, hörte er erneut eine Stimme: "Es ist gut und wichtig, dass Du ruhig bleibst, Du hast nichts zu befürchten". Seine Hand mit der Tasse begann zu zittern und Morgan konnte die Tasse gerade noch abstellen. Entsetzen packte ihn. "Was ist hier los" schrie er, "Ruhig, ruhig" sagte die Stimme in seinem Kopf "Du bist nicht verrückt, Du bist ein Auserwählter, beruhige Dich, ich werde Dir alles erklären".

Morgan suchte verzweifelt nach einer Lösung des Problems und durchquerte die Wohnung und schaute in jeden Winkel. Nichts. Er schaltete den Fernseher ein und durchstöberte die Kanäle, aber in der Welt war nichts aussergewöhnliches passiert. Alles schien so normal oder verrückt wie immer. "So, nun ist es an der Zeit, Dir etwas zu erzählen, schalte den Fernseher aus und setze Dich bequem hin" erschien die Stimme in Morgans Gehirn. Morgan bemerkte nun immer mehr, dass die Stimme nicht durch sein Ohr und seine Gehörorgane in seinen Kopf gelangte. Sie klang wie in Watte gepackt, er hatte vorher noch nie etwas in dieser Art vernommen.

(wird fortgesetzt)